Au Pair in Island 

Erfahrungsbericht von Lina

Mein Name ist Lina und ich bin 21 Jahre alt. Ein Auslandsaufenthalt schwirrte mir eigentlich schon immer im Kopf, denn seit ich klein bin, bin ich sehr viel gereist und durfte viele Länder und Orte kennenlernen. Nach meinem Abschluss machte ich eine Ausbildung zur Erzieherin. Das Arbeiten mit Kindern machte mir schon immer Spaß und auch ehrenamtlich war ich in der Kinder – und Jugendarbeit aktiv. Da kam dann die Idee eines AuPair Aufenthaltes. Die Idee verfestigte sich und somit wurde aus der Idee recht schnell ein Plan.

Ich suchte nach einer Organisation, die als Zielland Norwegen anbot, da das mein 1. Wunsch war. Fündig wurde ich bei ActiveAbroad. Nachdem es zu dieser Zeit keine passende Gastfamilie in Norwegen gab, entschied ich mich mit der Organisation die Suche einer Gastfamilie nach Island auszuweiten. In Island war ich vorher noch nie, interessierte mich aber schon immer, vor allem wegen der Natur, den Wasserfällen und den Nordlichtern. Ich sah einige Profile von Gastfamilien, war jedoch ziemlich wählerisch und irgendwie passte es nie. Die Gastfamilie, in der ich jetzt bin, fand ich anfangs ziemlich unsympathisch und ich wollte sie auch gar nicht kontaktieren. Sie beschrieben sich selbst als unorganisiert und fast schon chaotisch. Das Alter der Kinder passte mir dazu auch eher nicht, da ich eigentlich den Wunsch hatte auf jüngere Kinder aufzupassen. In der Gastfamilie sind jetzt zwei Mädels fünf und acht Jahre alt. Mir wurde dann empfohlen die Familie doch anzuschreiben, da Profile und Beschreibungen immer anders rüberkommen können als sie in echt sind. Das habe ich dann auch gemacht und am Telefon fand ich sie direkt sympathisch. Ganz anders als im Profil beschrieben. Nach einem zweiten Telefonat, in dem ich auch die Kinder kennengelernt habe, habe ich mich dazu entschieden der Familie zuzusagen und die Reise Anfang Dezember 2023 anzutreten. Es geht für 12 Monate in einen Ort in der Nähe von Keflavík.

Schon der Flug nach Island hat mir die Sprache verschlagen. Auf der einen Seite der Ozean, auf der anderen schneebedeckte Berge. Dazu hatten wir einen grandiosen Sonnenaufgang. Leider hat sich die Familie anfangs nicht so viel Zeit genommen mir alles zu zeigen und sie richtig kennenzulernen. Somit war ich ziemlich unsicher. Hoffnung haben mir dann einige andere AuPairs aus der Stadt gegeben, die ich kennengelernt habe. Ich habe es mir schwieriger vorgestellt Leute kennenzulernen, doch das ging wirklich einfach und vor allem schnell. Da wir alle im Großen und Ganzen das gleiche erleben, konnte ich mich über einiges mit ihnen austauschen und mir ihre bisherigen Erfahrungen anhören. Wir haben auch schon einige Roadtrips zusammen gemacht und ich konnte einiges von der Insel sehen. Wenn es nicht gerade weiter weg geht, treffen wir uns auch häufig zum Schwimmen, zum Kochen oder einfach nur zum Quatschen. Sie haben mich von Anfang an direkt zu sich aufgenommen und ich bin sehr froh auch ein paar Kontakte außerhalb der Gastfamilie zu haben. Da ich schon immer sehr schlecht im Reden war, konnte ich anfangs meine Probleme nicht mit der Familie besprechen. Ich habe es in mich hineingefressen und kann sagen es ging mir wirklich nicht gut. Als es so nicht mehr weiter ging, habe ich mich überwunden und mit der Gastmutter das Gespräch gesucht. Danach ging es mir viel besser. Da merkt man wieder, dass das Ansprechen von Problemen wirklich wichtig ist. Seitdem hat sich das Verhältnis von mir zu meiner Gastfamilie sowas von verbessert. Wir lachen zusammen, unternehmen Dinge und die Kinder habe ich sowas von ins Herz geschlossen.

Mitte Januar habe ich einen Sprachkurs gestartet, der mir einiges an Wortverständnis gibt und mir die Möglichkeit gibt einige Wörter mit den Kindern auf Isländisch zu sprechen. Drei Mal die Woche gehe ich morgens für zwei Stunden zum Sprachkurs. Die Zeiten passen sehr gut in meinen Tagesablauf, da das sowieso meine freie Zeit ist. Nach dem Sprachkurs nehme ich mir meistens die Zeit und bringe das Haus auf Vordermann und achte darauf, dass alles sauber ist. Nachmittags verbringe ich die meiste Zeit mit den Kindern, hole sie ab aus Schule und Kindergarten, spiele mit ihnen, mache Snacks für sie oder begleite sie zum Schwimmen oder zum Turnen. Manchmal koche ich abends, das aber eher selten.

Nach einer holprigen Anfangszeit kann ich jetzt sagen, dass ich vollkommen in Island und meiner Gastfamilie angekommen bin. Ich habe alle ins Herz geschlossen und würde sagen, dass die Kinder mich inzwischen auch sehr lieb gewonnen haben. Ich freue mich auf die kommenden Monate und auf das, was wir noch zusammen erleben werden.

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